1. Die Theorie
Probieren kann man studieren
Ein kurzer Blick auf die Verkostungsregeln und ihr seid bestens gewappnet für eine erfolgreiche Weinprobe.
Regeln
Nach Farbe: Weißwein vor Rosé, Rosé vor Rotwein
Nach Alter: Zuerst Weine aus jüngeren Jahrgängen, anschließend die älteren
Nach Süße: Trocken vor halbtrocken und feinherb, halbtrocken und feinherb vor lieblich und süß
Nach Alkoholgehalt: Zuerst leichtere Weine mit weniger Alkohol, anschließend die schwereren mit einem höheren Alkoholgehalt
Reihenfolge
1. 1112 Grauburgunder trocken
2. 1112 Weissburgunder trocken
3. 1112 Blanc de Noir trocken
4. 1112 Spätburgunder Rosé trocken
5. 1112 Spätburgunder trocken
Weine sensorisch beurteilen
Die 5 S-Regel
1) Sehen
Allein die Farbe eines Weines verrät einiges über ihn. So lassen sich beim Rotwein Rückschlüsse auf die Rebsorte ziehen: z. B. ist ein Spätburgunder meist rubinrot, etwas heller und leicht durchsichtig wohingegen z. B. ein Dornfelder sehr dunkel und leicht violett anmutet. Beim Weißwein lässt sich anhand der Farbe oft eine Einschätzung hinsichtlich des Alters treffen. Junge, frische Weißweine sind üblicherweise hell, während ältere Jahrgänge zu einer dunkleren, gelberen Farbe neigen.
2) Schwenken
Durch das Schwenken des Glases wird der Wein zusätzlich mit Sauerstoff versetzt, was dafür sorgt, dass sich seine Aromen voll entfalten und so besser wahrnehmbar sind.
3) Schnüffeln
Wenn wir glauben, bestimmte Geschmäcker wahrzunehmen, handelt es sich in Wirklichkeit meist um Düfte. Denn während unsere Zunge nur zwischen süß, salzig, sauer, bitter und umami (würzig intensiv) unterscheiden kann, ist unsere Nase in der Lage, bis zu 4.000 Duftkombinationen zu erfassen. Um die Aromatik eines Weines zu beurteilen ist es daher unablässig, zunächst daran zu riechen.
4) Schlürfen
Was man beim Suppe essen lieber unterlassen sollte, ist beim Weintrinken durchaus erlaubt. Durch das Schlürfen wird der Wein erneut mit Sauerstoff versetzt. Seine Aromen entfalten sich und gelangen über den Rachen in die Nase. So lassen sich die Säure, Süße und Vollmundigkeit eines Weines gepaart mit der Vielfalt seiner Aromen optimal beurteilen.
5) Schlucken
Neben einem harmonischen Geruchs- und Geschmackserlebnis äußert sich die Qualität eines Weines auch darin, welche Aromen beim und nach dem Herunterschlucken eines Weines am Gaumen zurückbleiben. Der Geschmack leichter, fruchtbetonter Weine verflüchtigt sich meist schnell während schwerere, komplexe Weine dazu neigen, „am Gaumen kleben zu bleiben“.
Die Kraft des Weines sollte der Kraft der Speise entsprechen
Wenn Wein und Gericht ebenbürtige Partner sind, von welchen keiner den anderen überdeckt, ist das die optimale Voraussetzung für ein harmonisches Geschmackserlebnis.
GESCHMACKSKOMPONENTEN HARMONISCH KOMBINIEREN
DO's
- Salzig & sauer: Ein Gericht mit intensiver Würze lässt sich hervorragend mit einem säurebetonten Wein kombinieren.
- Scharf, sauer oder bitter & süß: Schärfe, Säure und Bitterkeit eines Gerichts lassen sich durch eine prägnante Süße im Wein wunderbar ausbalancieren.
DONT's
- Scharf oder bitter & alkoholisch: Die Schärfe oder Bitterkeit einer Speise wird durch einen hohen Alkoholgehalt im Wein zusätzlich verstärkt.
- Sauer & sauer: Säure im Essen und Säure im Wein addieren sich und führen zu einem unangenehm sauren Geschmacksbild.
2. Die Verkostung
Sind die Vorbereitungen abgeschlossen, kann die Weinprobe beginnen. Probiert die fünf Weine nacheinander und haltet eure Sinneseindrücke mit Hilfe der Verkostungsbögen fest. Wie ist es um euer Weinwissen bestellt? Macht den Test mit Fragen zum Weinwissen. Ladet euch das Dokument für die DIY-Weinprobe einfach hier runter.